Lebenshilfe Region Judenburg feierte: Der erste Lebenshilfe-Award ging an Michaela Eisbacher

Symbolhaft arbeitete sich die Sonne durch die Regenwolken, als die Lebenshilfe Region Judenburg am vergangenen Mittwoch auf dem Judenburger Hauptplatz zu einem außergewöhnlichen Event lud. Hunderte Gäste nahmen am 40-Jahr-Jubiläum jener Institution teil, die wie keine andere sich in den Dienst der Menschlichkeit gestellt hat. Und die gleichzeitig eine beeindruckende Entwicklung als Unternehmen genommen hat: Von der Beschäftigungstherape in den Gründungsjahren bis zu einem weit verzweigten Netzwerk an sozialen Einrichtungen, die weit über den ursprünglichen Vereinsgedanken führen. Dieser war 1976 von Helga Harb gekommen, die eine Gruppe Betroffener um sich gesammelt hatte, um Menschen mit Behinderungen zu helfen. Noch heute erinnert man sich an den Beginn mit dem Tagesheim in Maria Buch, das den Anfang der sozialpädagogischen Erfolgsgeschichte dokumentierte. Man schrieb das Jahr 1979, als die erste Tageswerkstätte für 14 Klienten nach unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden und mit Hilfe von Spendengeldern im Pfarrheim eröffnet werden konnte.

„Heute hat sich die Lebenshilfe Region Judenburg mit rund 200 Mitarbeitern zu einem großen Mittelbetrieb entwickelt, der über 250 Menschen betreut“, machte Obfrau Sandra Rinofner im Rahmen einer Festveranstaltung deutlich, zu der sich viel Prominenz eingefunden hatte. Mit den Abgeordneten Hermann Hartleb, Liane Moitzi und Claudia Klimt-Weithaler hatten sich auch die Gemeindechefs jener Kommunen eingefunden, in denen die Lebenshilfe aktiv tätig ist: Hannes Dolleschall, Hermann Dullnig, Gernot Lobnig, Gernot Esser und Ewald Peer. Die Region könne stolz auf die erbrachten Leistungen der jubilierenden Lebenshilfe sein, war deren Tenor, dem ehrlich gemeinte Glückwünsche folgten.

Mit ihrem Angebot sprecht die Organisation nicht nur die klassische Zielgruppe der Behinderten an, sondern ist seit dem Jahre 2000 auch erfolgreich in der Lehrlingsausbildung und Begleitung tätig. Die Projekte „Neuer Marktwirt“, ein Lehrlingsausbildungsrestaurant, die „Berufsausbildungsassistenz“ oder der Nahversorger „Murkauf“ in Judenburg würden zeigen, dass die Lebenshilfe Region Judenburg sich auch im Jugendausbildungsbereich etabliert hat, stellte Labg. Hermann Hartleb in seinen Grußworten fest. „Wir haben 2008 die betrieblichen Angelegenheit in eine gemeinnützige GmbH eingebracht und 2015 für den Murdorfer Nahversorger eine nicht gemeinnützige Gesellschaft gegründet, mit dem Gedanken, weitere zukünftige Projekte dort unterzubringen“, gaben die beiden Geschäftsführer Karlheinz Hirn und Jörg Neumann bekannt.

Höhepunkt der Feierstunde, an die sich ein gemütliches Beisammensein bei ausgezeichnetem Kulinarium und musikalischer Unterhaltung sowie eine Modenschau anschlossen, war die Überreichung des ersten „Lebenshilfe-Awards“, der in den kommenden Jahren jene Persönlichkeiten auszeichnen soll, die sich besonders engagiert um den Gedanken der Lebenshilfe verdient gemacht haben. Gewinnerin Nummer eins war die ehemalige „Frontfrau“ der Organisation, Michael Eisbacher, die den vom Scheiflinger Künstler Rudi Hirt in Holz gefassten Preis mit viel Freude entgegennehmen konnte.

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