Judenburg
Bezirk Murtal

75 Jahre Gymnasium Judenburg: Eine Zeitreise mit vielen Bildungs-Höhepunkten

Es begann 1941. Der erste Jahrgang des Gymnasiums Judenburg – damals noch „Oberschule für Jungen“ bezeichnet – kam ins Laufen. Neun Lehrern und 85 Schülern standen drei Klassenräume in einem legendären Schulgebäude in der Kaserngasse zur Verfügung. Die Maturapremiere wurde im ersten Nachkriegsjahr geschrieben, als 20 Absolventen die ersten Reifezeugnisse entgegennehmen konnten, gemeinsam packte man in den folgenden Jahren an und errichtete – um den wachsenden Schülerzahlen auch räumlich zu entsprechen – ein ebenso legendäres „Nebengebäude“, das viel später dem „Murtaler Platz“ wich. Noch heute erinnert sich so mancher Absolvent früherer Jahrgänge an die Raumknappheit, die den Schulalltag begleitete. Nicht selten waren es sieben oder acht verschiedene „Locations“, auf die Klassen verteilt waren.

„Das war bis zum Jahre 1970 so“, erinnert sich der heutige Schulleiter Johann Mischlinger. Nach vielen Protesten zeigte die Politik Einsicht und lud in besagtem Jahr zum Spatenstich für jenes Bauwerk, das heute noch Heimstätte des BG und BRG Judenburg am Lindfeld ist. „1974 konnte der neue Schulstandort bezogen werden“, so Mischlinger, der mit seinem Lehrkörper und mehr als 800 Schülerinnen und Schülern am vergangenen Donnerstag zur 75 Jahr-Feier dieser Judenburger Bildungsanstalt einlud.

„Festakt“ bezeichnete man den Event, der jedoch nichts von einer feierlichen Steifheit in sich hatte. Locker wurde unter ehemaligen Absolventen, aber auch unter Schülern und Eltern geplaudert. Stolz machte dabei die Tatsache, daß Judenburg seit 2008 zum Kreis der sogenannten UNESCO-Schulen gehört. Das internationale Schulnetzwerk, dem österreichweit bereits mehr als 80 Bildungseinrichtungen angehören, übt auf das Unterrichtsgeschehen einen prägenden Einfluß aus. Themenschwerpunkte wie Welterbe, nachhaltige Entwicklung, Friedenserziehung, Menschenrechte und Gender-Gerechtigkeit, Biodiversität und Klimawandel, Toleranz und Interkulturalität werden im Unterricht behandelt und in Projektarbeiten vermittelt.

„Eine Vorzeigeschule, die weit über die Region wirkt“, waren sich die beiden Labg. Gabriele Kolar und Hermann Hartleb in ihren Grußworten einig. Und es ist tatsächlich so: Nach der im Jahre 2012 erfolgten Generalsanierung des Schulgebäudes zählt das BG/BRG Judenburg nicht nur zu den am besten ausgestatteten Gymnasien in ganz Österreich sondern übt auch eine große Anziehungskraft auf die Jugend aus. Immerhin zählt der Kreis der Schülerinnen und Schüler heute mehr als 820 Köpfe, die von 70 Pädagogen in 34 Klassen unterrichtet werden. „Eine Schule mit einer starken Aussenwirkung“, urteilte auch Landesschulrats-Vizepräsidentin Alexia Getzinger in ihrer Festansprache, die von Darbietungen des Schulchores unter der Leitung von Thomas Held und der Schulband, geleitet von Martin Obermaier einbegleitet wurde. Unter den zahlreichen Gästen sah man neben Vertretern auch Wirtschaft, Kultur und Politik auch etliche ehemalige Pädagogen und Schulleiter, moderiert wurde die Veranstaltung von Bürgermeister Gernot Esser, selbst ehemaliger Absolvent der Schule.

BRG 1