Trasse für Murtal-Schnellstrasse präsentiert: Bis 2031 sollen 360 Millionen Euro in den Ausbau fließen

360 Millionen Euro sollen bis zum Jahre 2031 in den Ausbau der Murtalschnellstraße S 36 fließen. Die Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG hat am vergangenen Donnerstag in Judenburg eine neue Variante für den Ausbau der Murtalschnellstraße S 36 vorgelegt, bei dem es  um das zwölf Kilometer lange Teilstück zwischen Judenburg und St. Georgen geht.

„Die bestmögliche Trassenvariante verläuft unterhalb von Rothenthurm, St. Peter und Wöll“, ist Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH überzeugt und präzisierte bei der Präsentation: „Zwölf Kilometer Länge, drei Unterflurtrassen und ein Ausbau entlang der bestehenden Strecke – das ist die bestmögliche Variante für den Lückenschluss der Murtal Schnellstrasse von Judenburg zum bereits errichteten Teilstück bei St. Georgen ob Judenburg.“

Ziel sei es, einen bedarfsgerechten Ausbau zu realisieren, so Walcher: „Und das beinhaltet für uns, dass die Ortsdurchfahrten entlastet werden, der Verkehr sicherer fließt und das Murtal besser erreichbar ist!“ Damit profitiere auch die Wirtschaft der Region. Mit der neuen Trassenvariante könnten alle diese Ziele erreicht werden.

Der Lückenschluss auf diesem Bereich der Murtalschnellstraße wird bekanntlich seit mehr als 15 Jahren diskutiert, geplant und wieder verworfen: Die wiederholten Vorstöße für den Ausbau kamen von der regionalen Politik und der ASFINAG, Bürgerinitiativen und Anrainer hielten dagegen und konnten sich bisher auch immer wieder durchsetzen.

Jetzt ist die scheinbar unendliche Geschichte um ein weiteres Kapitel reicher: Im Detail sieht die Planung nun vor, dass der vorliegende Trassenverlauf in Judenburg bei der Grünhüblbrücke beginnt, bei der eine zweite Brücke neu errichtet werden soll, knapp danach wird die Vollanschlussstelle Judenburg-West gebaut. Die Trasse führt weiter auf der bestehenden B 317 Richtung Rothenthurm. Der Ortsteil Rothenthurm soll im Anschluss mit einer 550 Meter langen Unterflurtrasse unterfahren werden. Vor St. Peter ob Judenburg ist eine weitere Vollanschlussstelle geplant, danach wird im Bereich des Ortes eine 640 Meter lange Unterflurtrasse errichtet. Der Ortsteil Schütt wird im Norden umfahren, der Ortsteil Wöll wiederum mit einer 590 Meter langen Unterflurtrasse unterfahren. Bis zur Anbindung an den bereits errichteten Teilabschnitt in St. Georgen verläuft die Strecke dann entlang der B 317.

Dass der Ausbau der S 36 nun in greifbare Nähe rückt, führt bei den regionalen Landtagsabgeordneten Gabriele Kolar (SPÖ) und Hermann Hartleb (ÖVP) zu einem hörbaren Aufatmen. Letzterer zeigt sich zuversichtlich, dass die neue Variante die Lebensqualität der betroffenen Anrainer in den Mittelpunkt stelle und eine sei, mit der man auch „leben kann“. Kolar betont auch den Sicherheitsaspekt: „Ein vierspuriger Ausbau durchgehend bis Unzmarkt und weiter bis Scheifling ist für unsere Pendler und die Verkehrssicherheit sehr wichtig.“

Anfang des nächsten Jahres soll die Vorprojektierung mit der nun festgelegten Trasse beim Verkehrsministerium eingereicht werden. „Im Falle der Genehmigung wird das für die Bauausführung erforderliche exakte Einreichprojekt erarbeitet und das UVP-Verfahren gestartet“, so Geschäftsführer Alexander Walcher. Mit einem Bescheid aus der Umweltverträglichkeitsprüfung könne man ab 2022 rechnen. „Dann steht einem Baubeginn nichts mehr im Wege“, so Walcher. Vorgesehen seien zwei Bauetappen: Die erste bis St. Peter bis zum Jahre 2027, die zweite bis St. Georgen, die dann 2031 abgeschlossen sein soll.

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