Wirtschaftsbarometer: Murtaler Konjunktur gewinnt deutlich an Fahrt, Ausblick zeigt sich positiv

Ob Umsatz, Auftragslage, Preisniveau, Investitionen oder Beschäftigung – sämtliche Konjunkturdaten liegen im aktuellen Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark klar im Plus und zeugen von einem Konjunkturaufschwung. Und zwar sowohl was die Einschätzung der bisherigen Entwicklung als auch was die künftigen Geschäftserwartungen betrifft. Ein Aufwärtstrend, der sich allmählich auch bei der Frage nach dem allgemeinen Wirtschaftsklima widerspiegelt: 37,3 Prozent der befragten Unternehmen melden eine Verbesserung, nur 2,9 Prozent eine Verschlechterung. Unterm Strich ergibt das einen Positivsaldo von +34,5 Prozentpunkten. Trotzdem warnt Präsident Ing. Josef Herk vor voreiligem Jubel: „Die Zahlen sind gut und wir freuen uns darüber. Allerdings braucht es von der künftigen Regierung jetzt auch die richtigen politischen Weichenstellungen um diesen Aufwärtstrend nachhaltig abzusichern – und zwar durch echte Reformen statt populistischen Ansagen gegen die Kammern.“

 

Die Konjunktur im Murtal gewinnt an Dynamik: Das zeigen die Zahlen des aktuellen Wirtschaftsbarometers der WKO Steiermark. Demnach schätzen die Murtaler Unternehmen alle abgefragten Parameter positiv ein, alle Trendpfeile zeigen nach oben. Im Detail: Beim bisherigen Umsatz beträgt der Positivsaldo +34,6 Prozentpunkte, bei der Auftragslage +42,7 Prozentpunkte, beim Preisniveau +5,2 Prozentpunkte, bei den Investitionen +64,1 Prozentpunkte und bei der Beschäftigung +7,4 Prozentpunkte. „Unterm Strich ergibt das ein erfreuliches Konjunkturprofil“, so Steinwidder. Denn auch das wirtschaftliche Gesamtklima wird deutlich positiv bewertet: Konkret beurteilen 37,3 % die wirtschaftliche Entwicklung der letzten 12 Monate positiv und lediglich 2,9 % negativ; das ergibt einen Saldowert von +34,5 Prozentpunkten.

Steiermarkweit haben 716 Unternehmerinnen und Unternehmer an dieser großen Konjunkturumfrage teilgenommen. „Sie spiegelt sämtliche Branchen, Regionen und Betriebsgrößen wider und lässt darüber hinaus auch einen Vergleich mit bundesweiten Daten zu“, erklärt Steinwidder. Für den Regionalstellenobmann zeigen die Daten ein klares Bild: „Die Wirtschaft gewinnt deutlich an Fahrt. Jetzt gilt es diese durch Reformen zu verstärken.“   

So schätzen die Unternehmen im Murtal die Geschäftsentwicklung ein: 

Gesamtumsatz. Der Konjunkturaufschwung ist nun auch im Murtal angekommen. Die Trendpfeile zeigen im Herbst 2017 deutlich nach oben. Der bisherige Gesamtumsatz hat sich bei 36,8 % der befragten Unternehmen verbessert und bei lediglich 2,9 % verschlechtert. Der daraus resultierende Saldo steigt damit auf 34,6 Prozentpunkte. Auch die Erwartungen bleiben überwiegend optimistisch: 53,2 % der Betriebe gehen von einer positiven Umsatzentwicklung im kommenden Jahr aus, nur 2,2 % rechnen mit einer negativen.

Auftragslage. Die bisherige Auftragslage entwickelt sich der allgemeinen Wirtschaftslage entsprechend gut. 44,7 % berichten von einer Verbesserung und 2,0 % von einer Verschlechterung der Auftragssituation. Daraus resultiert ein Positivsaldo von 42,7 Prozentpunkten. Deutlich positiv fällt im Herbst 2017 auch der Erwartungssaldo aus: 56,3 % rechnen mit einer erfreulichen Auftragsentwicklung und lediglich 1,3 % mit einer schlechten.

Preise. Auch der Druck auf die Verkaufspreise hat mittlerweile etwas nachgelassen. In den vergangenen Monaten haben 8,3 % ihre Preise erhöht und 3,1 % gesenkt. Der Rest meldet ein gleichbleibendes Preisniveau rück. Der bisherige Saldo klettert damit wieder in den positiven Bereich auf 5,2 Prozentpunkte. Ähnlich gestaltet sich auch der Ausblick für die kommenden Monate: 9,7 % gehen von einem Anstieg und 2,3 % von einer Verringerung ihrer Verkaufspreise aus.

Investitionen. Mit der Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage hat auch die Investitionskonjunktur im Murtal wieder angezogen. Der bisherige Investitionssaldo steigt markant auf 64,1 Prozentpunkte. 69,1 % der Unternehmen haben ihre Investitionen in den vergangenen Monaten erhöht und 5,0 % gesenkt. Für das kommende Jahr erwarten 51,2 % eine (weitere) Steigerung ihres Investitionsvolumens, wohingegen lediglich 3,2 % von einer Verringerung ausgehen. Der Erwartungssaldo liegt damit ebenfalls auf hohem Niveau bei 48,0 Prozentpunkte.

Beschäftigung. Die Entwicklung der Beschäftigungssalden bestätigen den positiven Gesamteindruck. Sowohl der bisherige als auch der erwartete Saldowert steigt gegenüber Frühjahr 2017 deutlich an und klettert über die Nulllinie auf 7,4 bzw. 27,1 Prozentpunkte. Für die kommenden Monate rechnen 37,1 % mit einem Anstieg und 10,0 % mit einer Verringerung der Beschäftigtenzahl.

Josef Herk, Präsident WKO Steiermark:

„Das neue Regierungsprogramm ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, um unser Land zukunftsfit zu gestalten. Ziel muss es sein, unseren Standort zurück an die Spitze zu bringen. Dafür braucht es eine Senkung der Abgabenlast genauso wie ein Entbürokratisierungspaket, mehr Leistungsgerechtigkeit und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Alles Maßnahmen, die im neuen Programm enthalten sind und die es in den kommenden Jahren mit konkreten Schritten sukzessive umzusetzen gilt. Die ersten angekündigten Reformen, wie zum Beispiel die Senkung der Umsatzsteuer für Beherbergung von 13 auf 10 Prozent, zeigen absolut in die richtige Richtung. Als WKO stehen wir der Regierung hier gerne als Reformpartner zur Verfügung und verschließen uns natürlich auch selbst nicht vor Maßnahmen. Im Gegenteil: Wir haben bereits eine Reform beschlossen, die den Unternehmern ab 2019 bundesweit eine Beitragssenkung in der Höhe von 100 Millionen Euro bringen wird sowie zusätzliche Leistungen um weitere 34 Millionen Euro. Auch werden wir weiterhin aktiv Vorschläge zur Modernisierung des Standortes, zur Förderung des Unternehmertums und der Hebung des Qualifikationspotenzials einbringen, um diese gemeinsam umzusetzen.“