Ihr Versprechen, das neue Jahr mit zeitgenössischer und traditioneller Blasmusik auf hohem Niveau zu begrüßen, hat die Stadtkapelle des Judenburger Arbeiter-Musikvereines auch bei ihrem mittlerweile bereits 25. Neujahrskonzert mehr als erfüllt. Der musikalische Abend beeindruckte ein volles Haus im Veranstaltungszentrum mit virtuoser, formvollendeter Wiedergabe schwieriger Blasmusikliteratur und machte diesen künstlerischen Event unter der Leitung von Kapellmeisterin Gerlinde Schneider zu einem einzigartigen Erlebnis.

Mit Melodien wie „A Klezmer Karnival“ von Philip Sparke oder der Melodienfolge „Pirates of the Caribbean“ von Klaus Badelt verzauberte der rund 40 aktive Mitglieder zählende Klangkörper den Festsaal des Veranstaltungszentrums in eine einzigartige Musikarena, die mit einem bunten Streifzug durch die Welt des Walzerkönigs Johann Strauss im zweiten Teil des Konzertes mehr als nur einen Klanghöhepunkt erlebte.

Ehrenobfrau Ilse Reiter war auch diesmal wieder sprachlicher Wegbegleiter, informierte über das Entstehen der vorgetragenen Musikstücke und bereicherte mit interessanten „Histörchen“ den Programmablauf, der mit Melodien wie dem Einzugsmarsch aus dem „Zigeunerbaron“, der Polka Francaise „Im Krapfenwaldl“ oder dem legendären Kaiserwalzer das Publikum begeisterte.

Am Erfolg und der Richtigkeit des musikalischen Weges, den die Judenburger Stadtkapelle vor einem Vierteljahrhundert eingeschlagen hat, besteht kein Zweifel. Das machte nicht nur die erfreuliche Feststellung vom vollen Haus von Obmann Ortwin Walch deutlich, sondern auch die exzellente Interpretation des gesamten Programmes, an der die musikalische „Leadership“ durch Gerlinde Schneider – übrigens die einzige weibliche Kapellmeisterin im Judenburger Bezirk – beträchtlichen Anteil hat. Die dreifache Mutter und gelernte Musikpädagogin, die dem Arbeitermusikverein seit 30 Jahren angehört, leitet die Judenburger Orchestergemeinschaft als „Stadt-Kapellmeisterin“ seit nunmehr zehn Jahren und konnte dafür das Verdienstkreuz in Silber entgegennehmen.

Gratulationen gab’s auch für weitere Mitglieder des Klangkörpers, so Andrea Beinschab, die das Ehrenzeichen in Bronze entgegennehmen konnte oder Andreas Meßner, der für seine 15jährige Mitgliedschaft mit dem silbernen Ehrenzeichen bedankt wurde. Auf eine 20jährige Mitgliedschaft können Herbert Hansmann und Fritz Koiner zurückblicken, Wolfgang Reiter kann sogar auf eine 60jährige Treue zur Musik verweisen.

Den Schlußpunkt des Neujahrskonzertes, das mit einem gemütlichen Small-Talk bei einem Gläschen Sekt seinen Ausklang fand, setzte die Strauss’sche Polka „Unter Donner und Blitz“, die natürlich eine weitere Zugabe verlangte.

Waldhuber