Wald und Waldbewohner brauchen zum Überleben Respekt

In vier Modulen hat Waldverband Murtal-Obmann mit Schülern des BG/BRG Judenburg und der Fachschule Kobenz den Wald in seinen Einzelteilen „zerlegt“.

„Ist der Wald ein Selbstbedienungsladen?“ und „Wie viel Ruhe braucht der Wald?“ waren die Themen des vierten Moduls im Projekt „Lebensspender Wald“. Rupert Liebfahrt, Obmann des Waldverbandes Murtal, hat für seine Serie bewusst Schüler, und zwar die des BG/BRG Judenburg und der Fachschule Kobenz, eingebunden. „Ich setze auf Aufklärung und die muss beider Jugend beginnen.“

„Wer den Wald nützt, braucht eine Anleitung und die muss befolgt werden“, sind sich alle Beteiligten sicher. Heyer Perry, der eine Eigenjagd in Pusterwald besitzt, hat beim Workshop im Judenburger Gymnasium gesagt: „Der Wald ist nicht nur Natur, er hat auch Eigentümer. Mir ist im Winter so viel Schaden entstanden, dass ich mit den Kosten zur Behebung einen schönen Urlaub machen könnte.“ Schneeschuhwanderer sind über die Wipfel der aufgeforsteten Bäumchen gefahren und haben die Wipfel abrasiert. Das sei aber nur ein Beispiel von vielen. Mountainbiker, Radler mit E-Rädern, auch überbordente Sammlerwut richten Schäden an, welche die Waldbesitzer beheben müssen. „Es geht nicht nur um unser Eigentum, wir wollen den Wald für alle Menschen und deren Nachkommen erhalten und ihn deswegen schützen“, so Liebfahrt. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als die Jugend zu sensibilisieren“, so Josef Hafellner, der die Kobenzer Fachschüler begleitet hat.  Er meint, dass auf den Wald noch viel zukomme und nannte das Stichwort „Klimawandel.“ Eva Gergely für die Judenburger Gymnasiasten: „Unsere Schüler sind mit Begeisterung dabei. Heute haben wir zum Thema mikroskopiert.“ Direktor Manfred Mischlinger ist Biologe und war von vornherein dem Projekt gegenüber aufgeschlossen.

Sonja Hubmann, Vorsitzende des Tourismusverbandes Pölstal: „Es geht nur gemeinsam. Der Forst hat einen erheblichen Anteil am Tourismus. Wir müssen uns vernetzen.“ Die geführten Wanderungen sieht sie als ein Beispiel, wie der Wald genützt werden kann, ohne dass er Schaden nimmt.

„Wir Waldbesitzer sind eine Minderheit, verwalten, hegen und pflegen aber ein großes Vermögen, nämlich den Lebensraum Wald“, so der Tenor. Richtig sei, dass der Wald und die Tiere auch Ruhe brauchen. „Vor acht Uhr morgens und nach 16 Uhr sollte als Ruhezeit respektiert werden“, so Liebfahrt.  Er kündigt eine Zusammenschau der Ergebnisse aller vier Module an.

Gertrude Oblak